Deutsche Mannschaftsmeisterschaften der Masters NRW Finale

Am 28.09.2024 richtete der SV Kamen 1891 das NRW Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Masters aus. Neun Mannschaften ermittelten in spannenden Wettkämpfen das Team mit der besten Gesamtleistung.

Obwohl die SGS Münster urlaubsbedingt mit einer nicht optimal besetzten Mannschaft starten musste, konnte sie mehr Punkte sammeln als noch im letzten Jahr und landete hinter der SG Bayer und dem SSF Bonn auf dem 3. Platz. Anders als bei anderen Wettkämpfen werden bei den DMS die Zeiten in Punkte umgerechnet und am Ende zusammengezählt. 1.000 Punkte entsprechen dem deutschen Mastersrekord auf einer Strecke in der jeweiligen Altersklasse. 

Die punktbeste Einzelleistung erzielte dabei Sandra Willeboordse (AK 60) über 50m Freistil mit 0:31,59 Minuten/945 Punkten. Inga Brüggenhorst (AK 25) erschwamm sich mit 1:13,13 Minuten über 100m Brust nicht nur 901 Punkte, sondern auch die ersehnte Pflichtzeit für die Deutschen Meisterschaften in Wuppertal im November. Viviane Wilper (AK 20) war über 50m Schmetterling mit 0:29,79 Minuten sehr schnell unterwegs und erzielte 817 Punkte.

Zu den insgesamt 17.150 Punkten trugen Marcel Berendonk, Alexander Bergenthal, Anika Brinkmann, Inga Brüggenhorst, Tanja Kintrup, Herbert Kissenkötter, Cathrin Kreuznacht, Lina Kunstleben, Stefan Schneider, Sandra Willebordse, Sonja Wistuba und Viviane Wilper bei. Wie bei jeder DMS spornte der gute Teamgeist jeden Einzelnen dazu an, das bestmögliche Ergebnis für die Mannschaft herauszuholen.

Die Aufstellung war für Masters-Trainerin Susanne Rellensmann nicht ganz trivial und musste mindestens fünf Altersklassen, vier Männer und vier Frauen mit jeweils mindestens sieben Starts abbilden. Auch mussten insgesamt pro Abschnitt zwei Kampfrichter gestellt werden. Rebecca Stewing, Cathrin Kreuznacht und Marcel Berendonk konnten dankenswerterweise einspringen.

Bis zum 20.10.2024 werden in den anderen Landesverbänden die besten DMS Masters-Teams ermittelt. Die besten 24 Mannschaften Deutschlands qualifizieren sich für das Bundesfinale am 2. November in Berlin. Die Münsteraner Masters gehen aufgrund der guten Gesamtpunktzahl davon aus, beim Finale dabei zu sein und bereiten sich darauf vor. Es war die vorletzte Veranstaltung im alten Kamener Hallenbad. Am kommenden Wochenende werden dort noch die NRW Kurzbahnmeisterschaften der Masters stattfinden, bevor es anschließend abgerissen werden wird. Die Stadtwerke des Nordkreises Unna bauen zwei neue Kombibäder für zusammen 65 Millionen Euro in den Nachbarstädten Kamen und Bergkamen, so dass der SV Kamen nicht auf dem Trockenen sitzen wird.

Text: Sonja Wistuba
Bild: SGS Münster

NRW Masters in Bochum

Bei guter Stimmung und eher mäßigen Bedingungen gingen sechs Münsteraner Schwimmer:innen bei den NRW Masters im Freibad Wiesental in Bochum an den Start. Zumindest spielte das Wetter mit, als die SGS Masters bei 16 Starts 12 Medaillen entgegennehmen konnte.

Lina Kunstleben (Jahrgang 1997) schwamm zwei neue Bestzeiten über 50m (0:36,01 Minuten) und 100m Rücken (1:17,42 Minuten) und wurde Zweite bzw. Dritte ihrer Altersklasse. Rebecca Höner (Jahrgang 2000) schwamm vor allem über 200m Freistil eine gute Zeit (2:25,64 Minuten) und sicherte sich Bronze. Herbert Kissenkötter (Jahrgang 1953) hatte über 100m Brust in 1:37,19 Minuten den besseren Anschlag als sein per Handzeitnahme gleich schneller Konkurrent, einen früheren Masters Weltmeister, und belegte per Zielrichterentscheid den 1. Platz. Über 50m Brust (0:41,94 Minuten) musste er sich nur knapp der starken Konkurrenz geschlagen geben und gewann Silber. Tanja Kintrup (Jahrgang 1973) war stark und konkurrenzlos über die Rückenstrecken. Über 50m (0:38,91 Minuten) und 100m Rücken (1:23,84 Minuten) sowie 100m Schmetterling (1:18,53 Minuten) gewann sie jeweils Gold. Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996), die tags zuvor noch beim Münsteraner Ultraschwimmen teilnahm, hatte über die 50m (0:34,57 Minuten) und 100m Brust (1:17,31 Minuten) ebenfalls keine Konkurrenz und schwamm darüber hinaus auch über 50m Freistil in 0:31,65 Minuten aufs Bronzepodest. Auch Anika Brinkmann (Jahrgang 2002) zeigte mit der Kombination aus Ultraschwimmen am Vortag und allen drei Freistilstrecken in Bochum ihre Vielseitigkeit und nahm eine Silbermedaille über 200m Freistil mit nach Hause.

Foto: SGS Münster

55. Deutsche Meisterschaften der Masters Kurze Strecke

Gut 1.000 Schwimmer:innen gingen vom 31.05. bis 02.06.2024 bei den 55. Deutschen Meisterschaften der Masters Kurze Strecke in Stuttgart an den Start und sorgten für 3.100 Einzel- und 500 Staffelstarts. Darunter mischten sich auch zwölf Münsteraner:innen, die erneut mit Edelmetall von sich reden machten.

Besonders erfolgreich waren die „Golden Girls“ Mareike Ehring, Inga Brüggenhorst, Anika Brinkmann und Rebecca Höner. Anders als es ihr Spitzname vermuten lassen könnte, starteten sie in der jüngsten Wertungsklasse 80+, bei der das Gesamtalter aller Staffelteilnehmer:innen zwischen 80 und 99 Jahren liegen muss. Bei allen drei gemeldeten Staffeln 4x50m und 4x100m Lagen sowie 4x50m Rücken belegten sie jeweils den 1. Platz. Lina Bundsinskine, Herbert Kissenkötter, Tanja Kintrup und Marcel Berendonk (gemeinsam AK 200+) waren mit Bronze über 4x100m Lagen mixed sehr zufrieden. Da Rückenschwimmer Tom Schöpe erkrankt ausfiel, musste die Staffel kurzfristig umgestellt werden. Auch auf die Medaillengaranten Alexander Bergenthal und Sandra Willeboordse musste dieses Mal verzichtet werden.

v.l.: Rebecca Höner, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Anika Brinkmann (Foto Susanne Rellensmann)

v.l.: Lina Bundsinskine, Herbert Kissenkötter, Marcel Berendonk, Tanja Kintrup (Foto: Dieter Rosenbaum)

Bei den Einzelstarts gewann Mareike Ehring (Jahrgang 2001, AK20) nicht nur den Deutschen Altersklassenmeistertitel über 100m Schmetterling, sondern war auf dieser Strecke in 1:04,16 Minuten auch die schnellste Schwimmerin der Veranstaltung. Über 50m Schmetterling freute sie sich über Silber in 0:28,81 Minuten.

Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996, AK 25) schwamm über 50m Brust ein fulminantes Rennen und gewann Gold. Mit ihrer neuen Bestzeit von 0:33,39 Minuten reihte sie sich in der vereinsinternen Langbahn-Bestenliste hinter den SGS Legenden Alice und Caroline Ruhnau auf Platz 3 ein. Über 100m Brust war das Rennen denkbar knapp. Nur 2/100 Sekunden trennten Brüggenhorst (1:14,78 Minuten) von Silber, nur 1/100 Sekunden von Bronze. Nach dem Erfolg über 50m war dieses Pech allerdings zu verschmerzen.

Tanja Kintrup (Jahrgang 1972, AK 50) gewann Bronze über 100m Schmetterling in 1:16,59 Minuten. Über 50m Schmetterling wurde sie Vierte in 0:33,72 Minuten.

Masters-Vizeeuropameister Herbert Kissenkötter (AK 70) war leider stark erkältet und etwas enttäuscht über seine Zeiten und Platzierungen. Lina Bundsinskine (AK 40) war gut aufgelegt und schwamm neue Masters Bestzeiten über 50m und 100m Brust. Ebenso freuten sich Ruta Weidenhaupt und Marius Stelzer (beide AK 45) über neue Bestzeiten über 50m bzw. 100m Brust. Rebecca Stewing konnte ihre Leistung über 200m Freistil angesichts einer Erkältung leider nicht abrufen.

Zahlreiche Spitzenleistungen prägten diesen vom SV Cannstatt bestens organisierten Wettkampf. Es wurden fünf Welt-, sechs Europa- und 20 deutsche Rekorde geschwommen. Bei den Deutschen Kurzbahn Masters Meisterschaften vom 29.11. bis 01.12.2024 in Freiburg wird die SGS Münster wieder zahlreich vertreten sein.

DMS Masters Lange Strecke in Solingen

Angesichts der schließungsbedingten, sechswöchigen Trainingspause gingen nur sieben Münsteraner Schwimmer:innen bei den 38. Internationalen Deutschen Masters Meisterschaften der langen Strecken an den Start. Für diese verlief der von den Solingern wie immer bestens organisierte Wettkampf am letzten Januar-Wochenende allerdings erfolgreich.

Besonders glänzen konnte Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996), die über 200m Brust in einem knappen Rennen mit einer Sekunde Vorsprung in Saisonbestzeit anschlug. Mit 2:48,52 Minuten aus dem Training heraus war sie den Umständen entsprechend sehr zufrieden. Vizeeuropameister Herbert Kissenkötter (Jahrgang 1953) sicherte sich in der Konkurrenz der Altersklasse 70 mit einem sehr guten Endspurt den zweiten Platz über 200m Brust in 3:32,40 Minuten. Besonders glücklich war Marius Stelzer (Jahrgang 1977), der sich an seinem Geburtstag mit seiner ersten Einzelmedaille bei Deutschen Mastersmeisterschaften und Platz 3 in der Altersklasse 45 über 200m Brust in 3:20,77 Minuten belohnte. Auch Ruta Weidenhaupt (Jahrgang 1976) freute sich erstmalig über eine bronzefarbene Einzelmedaille, die sie ebenfalls über die 200m Brust in 3:30,56 Minuten erreichte. Lina Bundsinskiene (Jahrgang 1980) vom TSV Handorf belegte über die lange Bruststrecke den 5. Platz mit persönlicher Bestzeit in 3:23,55 Minuten. Mohamed Saleh (Jahrgang 1993) war mit seinem Rennen über 400m Freistil nicht ganz zufrieden und beklagte den Trainingsausfall. 5:04,02 Minuten reichten für ihn zu Platz 5 in der Altersklasse 30. Besser zurecht mit der langen Strecke und der 50m Bahn kam der für Wasser + Freizeit startende Dieter Rosenbaum (Jahrgang 1957). In der AK 65 belegte er über die 1.500m (25:31,40 Minuten) und 800m Freistil (13:06,42 Minuten) jeweils Platz 3.

Kleine Katastrophen und große Erfolge bei den Masters

Mit gebremster Vorfreude machte sich das 16-köpfige Team der SGS Münster auf den Weg zu den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Masters vom 01.-03.12.2023 in Hannover. Von Trainerin Susanne Rellensmann gut auf das Saisonhighlight vorbereitet, standen alle Athlet:innen gedanklich voll motiviert in den Startlöchern. Eigentlich, denn dann kam einiges anders als geplant.

Zunächst einmal war angesichts der Flut an Meldungen schon vorab klar, dass es im in die Jahre gekommenen Stadionbad an der Robert-Enke-Straße sehr voll werden würde. Ursprünglich wollten mehr als 1.500 Teilnehmer in Summe 5.100 Einzel- und knapp 600 Staffelstarts absolvieren. Dieser Melderekord veranlasste die ausrichtende SGS Hannover dazu, einige organisatorische Notwendigkeiten einzuführen und zudem den Vereinen die Möglichkeit einzuräumen, doch noch Meldungen rückgängig zu machen in der Hoffnung, dass sich die Teilnehmerzahl dadurch reduzieren würde. Es hatten weder Trainer:innen noch Zuschauer:innen oder für in dem entsprechenden Abschnitt nicht startende Aktive Zutritt zum Bad. Ein herber Schlag für alle Coaches, die ihre Teams viele Wochen vorbereitet hatten und sie nun nicht vor Ort begleiten durften. Außerdem eine spürbare Einschränkung für alle Aktiven, die den Wettkampf auf sich allein gestellt meistern mussten. Masters-Trainerin Susanne Rellensmann verfolgte den dreitägigen Wettkampf daheim per Livestream und gab ihr Feedback via Chat und Telefon. Auch in der Halle wurde es aufgrund der defekten Anzeigetafel erschwert das Geschehen zu verfolgen. Welche Zeit man kurz zuvor geschwommen war und wo man damit im Ranking stand, wurde nur durch den Blick aufs Livetiming auf dem Smartphone klar.

Vor allem die jüngsten Masters der Altersklasse 20 wollten ihr Können unter Beweis stellen und so gab es allein über 50m Freistil der Männer 57 Läufe. Zwar hatte man mit einem beheizten Außenzelt die Möglichkeit auszuweichen, um die Höchstgrenze von 950 Personen im Bad nicht zu überschreiten, jedoch half das nur bedingt. Am Samstagnachmittag wurde der Wettkampf aus Sicherheitsgründen unterbrochen und erst wieder aufgenommen, nachdem 50 Schwimmer:innen das Stadionbad verlassen und das Winterwunderland vor der Halle betreten hatten. Erst danach bekamen die Aktiven Einlass, die frierend vor der Halle standen und schon wenig später um Plätze und Rekorde mitschwimmen wollten.

Der Veranstalter mit seinen zahlreichen Helfern war sichtlich bemüht um einen reibungslosen Ablauf. Dennoch waren es lange Wettkampftage mit großen Pausen zwischen den Starts und es kam wenig Meisterschaftsstimmung auf, zumal die Siegerehrungen fast unbemerkt im Keller stattfanden. Hinzukam, dass krankheitsbedingt Susanne Büning, Rebecca Höner, Dieter Rosenbaum und Medaillengarantin Tanja Kintrup leider fehlten und dadurch Staffeln abgemeldet werden mussten.

So hatten wir uns das nicht vorgestellt – und einiges wiederum doch, denn die anwesenden Münsteraner:innen machten das Beste aus der Situation. Einige von ihnen zeigten sich sogar gänzlich unbeeindruckt vom Trubel und lieferten in bekannter Manier. Besondere Nervenstärke bewies Mareike Ehring (Jahrgang 2001) mit zwei Titeln über 50m und 100m Schmetterling. Zudem trug sie maßgeblich zur Goldmedaille der 4x50m Lagenstaffel weiblich (Sonja Wistuba, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Anika Brinkmann) und zur Bronzemedaille der 4x50m Lagen Mixedstaffel (Tom Schöpe, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Alexander Bergenthal) bei. Neben den Staffelerfolgen freute sich Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996) über ihren dritten Platz über 50m Brust (0:33,18 Minuten). Gesa Gronert (Jahrgang 1970) kämpfte sich angeschlagen zu Bronze über 100m Schmetterling. Die 60jährige Sandra Willeboordse hätte sich nach goldglänzendem Beginn am Freitag über 200m Lagen (3:00,63 Minuten) an den zwei Folgetagen zur Mehrkampfmeisterin (Gesamtwertung aller 50m Strecken sowie 100m Lagen) krönen können. Leider passierte ihr über 100m Lagen an der zugegebenermaßen anspruchsvollen Wende von Rücken auf Brust ein Missgeschick und sie wurde disqualifiziert. Damit war auch die Hoffnung auf den sicheren Sieg in der Mehrkampfwertung dahin. Sandra bewies Moral und befreite sich von ihrer Enttäuschung mit pfeilgeschwinden 0:30,68 Minuten über 50m Freistil. Was zunächst als neuer Deutscher Mastersrekord gefeiert wurde, war letztlich „nur“ ein weiterer Titel in der Altersklasse 60, da Sandra als Amerikanerin mit niederländischen Wurzeln keinen deutschen Pass hat. Über 50m Schmetterling gelang ihr in 0:34,43 Sekunden ein weiterer Coup als Zweite in der AK 60. Das ihm eigene und nicht zuletzt durch die Erfolge bei der Masters EM gestärkte, ruhige Selbstbewusstsein verhalf Herbert Kissenkötter (Jahrgang 1953) zum souveränen Sieg in der Mehrkampfwertung der AK 70. Bei allen fünf Starts schwamm er Saisonbestzeiten und sicherte sich drei Mal Bronze über 50m Brust, 50m Schmetterling und 100m Lagen.

Auch ohne Einzelmedaille zufrieden kehrten Lina Bundsinskiene (Jahrgang 1980) und Ruta Weidenhaupt (Jahrgang 1976) aus Niedersachsens Landeshauptstadt zurück. Beide schwammen persönliche Bestzeiten über 50m Brust in 0:40,42 Minuten bzw. 0:43,09 Minuten. Auch Marcel Berendonk (Jahrgang 1990) schwamm zwei Saisonbestzeiten über 50m Schmetterling und 50m Freistil. Sonja Wistuba landete mit einer guten Zeit über 100m Rücken (1:18,23 Minuten) wie so oft auf dem vierten Platz in der AK 40, verließ die Halle aber freudestrahlend mit der Staffelgoldmedaille sowie schönen Begegnungen und guten Gesprächen mit alten und neuen Weggefährten im Gepäck. Überhaupt war es trotz oder gerade wegen der Rahmenbedingungen ein tolles Teamevent. Alle Münsteraner Masters waren füreinander da, ob zum Jubeln bei erfolgreichen Rennen, zum Aufbauen nach Missgeschicken oder zum Helfen bei organisatorischen Hürden.

Drei Medaillen für Herbert Kissenkötter bei den Schwimm-Europameisterschaften der Masters

Herbert Kissenkötter von der SG Schwimmen Münster nahm erfolgreich an den European Masters Short Course Swimming Championships teil, die vom 19. bis 25. November 2023 im beeindruckenden Hallenbadkomplex Piscinas Olimpicus Funchal auf Madeira stattfanden. Bei dieser ersten Masters-Europameisterschaft auf der 25m-Bahn belegte er über 50m Brust den zweiten und über 50m Schmetterling sowie 100m Brust jeweils den dritten Platz in seiner Altersklasse J (70-74 Jahre). Hinzu kamen zwei vierte Plätze über 200 m Brust und 100 m Lagen.

Für die Veranstaltung waren 967 Teilnehmer:innen aus 33 Ländern (auch Ukraine und Israel) und 447 Vereine mit knapp 3.000 Starts gemeldet. Mit den drei Medaillen belegte die SG Schwimmen Münster in der offiziellen Medaillenstatistik Platz 163. Auf der teils mit ehemaligen Profis hochkarätig besetzten Veranstaltung wurden acht Welt- und zehn Europarekorde aufgestellt, allen voran durch den 41-jährigen Italiener Filippo Magnini, der neue Bestzeiten über 50 m Freistil (0:22,39 Minuten), 100 m Freistil (0:48,68 Minuten) und 50 m Brust (0:27,68 Minuten) setzte.

Die Stimmung bei den Teilnehmer:innen war gut und sie wurden von begeisterten Zuschauer:innen zu besonderen Leistungen angespornt. Umjubelt waren nicht nur die Schnellsten, sondern auch die ältesten Schwimmer:innen, wie ein 81-jähriger Athlet aus Italien, der für die 200m Schmetterling über sechs Minuten benötigte und bei dem jeder Armzug lautstark von der Tribüne aus unterstützt wurde. Älteste Teilnehmerin der Veranstaltung war mit 89 Jahren die gebürtige Münsteranerin Maren Piskora von der SSG Neptun Germering, die in ihrer Kindheit im Zoobad und Freibad Sudmühle schwimmen war, aber erst mit über 50 Jahren den Wettkampfsport für sich entdeckt hat.

Eine organisatorische Besonderheit waren die mehrfachen Änderungen der Startlisten, so dass man erst am jeweiligen Vortag über die konkrete Zusammensetzung der einzelnen Läufe und die zeitliche Planung digital informiert wurde. Die Läufe waren zuerst nur nach Meldezeiten  zusammengesetzt worden, später wurde die Laufeinteilung nach Altersklassen vorgenommen und noch später Läufe mit geringer Teilnehmerzahl zusammengefasst, so dass mancher Wettbewerb mit Lauf 2 oder 3 begann. Ein Novum war sicherlich auch, dass sich nach Ausfall des Freiwasserwettbewerbs über 1,5 km aufgrund zu hohen Wellengangs die betroffenen Schwimmer nachträglich für einen beliebigen noch ausstehenden Poolwettbewerb ummelden konnten. Auch Herbert hatte dadurch einen zusätzlichen Konkurrenten über 50m Schmetterling hinzubekommen.

Schon am kommenden Wochenende (02./03.12.2023) geht es für den schnellen Münsteraner gemeinsam mit seinem Team weiter bei den Deutschen Kurzbahn Meisterschaften der Masters in Hannover. Er wird dort beim sogenannten kleinen Mehrkampf antreten (alle 50m Strecken sowie 100m Lagen) und hofft auf weitere Medaillen.