DMS Masters Lange Strecke in Solingen

Angesichts der schließungsbedingten, sechswöchigen Trainingspause gingen nur sieben Münsteraner Schwimmer:innen bei den 38. Internationalen Deutschen Masters Meisterschaften der langen Strecken an den Start. Für diese verlief der von den Solingern wie immer bestens organisierte Wettkampf am letzten Januar-Wochenende allerdings erfolgreich.

Besonders glänzen konnte Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996), die über 200m Brust in einem knappen Rennen mit einer Sekunde Vorsprung in Saisonbestzeit anschlug. Mit 2:48,52 Minuten aus dem Training heraus war sie den Umständen entsprechend sehr zufrieden. Vizeeuropameister Herbert Kissenkötter (Jahrgang 1953) sicherte sich in der Konkurrenz der Altersklasse 70 mit einem sehr guten Endspurt den zweiten Platz über 200m Brust in 3:32,40 Minuten. Besonders glücklich war Marius Stelzer (Jahrgang 1977), der sich an seinem Geburtstag mit seiner ersten Einzelmedaille bei Deutschen Mastersmeisterschaften und Platz 3 in der Altersklasse 45 über 200m Brust in 3:20,77 Minuten belohnte. Auch Ruta Weidenhaupt (Jahrgang 1976) freute sich erstmalig über eine bronzefarbene Einzelmedaille, die sie ebenfalls über die 200m Brust in 3:30,56 Minuten erreichte. Lina Bundsinskiene (Jahrgang 1980) vom TSV Handorf belegte über die lange Bruststrecke den 5. Platz mit persönlicher Bestzeit in 3:23,55 Minuten. Mohamed Saleh (Jahrgang 1993) war mit seinem Rennen über 400m Freistil nicht ganz zufrieden und beklagte den Trainingsausfall. 5:04,02 Minuten reichten für ihn zu Platz 5 in der Altersklasse 30. Besser zurecht mit der langen Strecke und der 50m Bahn kam der für Wasser + Freizeit startende Dieter Rosenbaum (Jahrgang 1957). In der AK 65 belegte er über die 1.500m (25:31,40 Minuten) und 800m Freistil (13:06,42 Minuten) jeweils Platz 3.

Kleine Katastrophen und große Erfolge bei den Masters

Mit gebremster Vorfreude machte sich das 16-köpfige Team der SGS Münster auf den Weg zu den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Masters vom 01.-03.12.2023 in Hannover. Von Trainerin Susanne Rellensmann gut auf das Saisonhighlight vorbereitet, standen alle Athlet:innen gedanklich voll motiviert in den Startlöchern. Eigentlich, denn dann kam einiges anders als geplant.

Zunächst einmal war angesichts der Flut an Meldungen schon vorab klar, dass es im in die Jahre gekommenen Stadionbad an der Robert-Enke-Straße sehr voll werden würde. Ursprünglich wollten mehr als 1.500 Teilnehmer in Summe 5.100 Einzel- und knapp 600 Staffelstarts absolvieren. Dieser Melderekord veranlasste die ausrichtende SGS Hannover dazu, einige organisatorische Notwendigkeiten einzuführen und zudem den Vereinen die Möglichkeit einzuräumen, doch noch Meldungen rückgängig zu machen in der Hoffnung, dass sich die Teilnehmerzahl dadurch reduzieren würde. Es hatten weder Trainer:innen noch Zuschauer:innen oder für in dem entsprechenden Abschnitt nicht startende Aktive Zutritt zum Bad. Ein herber Schlag für alle Coaches, die ihre Teams viele Wochen vorbereitet hatten und sie nun nicht vor Ort begleiten durften. Außerdem eine spürbare Einschränkung für alle Aktiven, die den Wettkampf auf sich allein gestellt meistern mussten. Masters-Trainerin Susanne Rellensmann verfolgte den dreitägigen Wettkampf daheim per Livestream und gab ihr Feedback via Chat und Telefon. Auch in der Halle wurde es aufgrund der defekten Anzeigetafel erschwert das Geschehen zu verfolgen. Welche Zeit man kurz zuvor geschwommen war und wo man damit im Ranking stand, wurde nur durch den Blick aufs Livetiming auf dem Smartphone klar.

Vor allem die jüngsten Masters der Altersklasse 20 wollten ihr Können unter Beweis stellen und so gab es allein über 50m Freistil der Männer 57 Läufe. Zwar hatte man mit einem beheizten Außenzelt die Möglichkeit auszuweichen, um die Höchstgrenze von 950 Personen im Bad nicht zu überschreiten, jedoch half das nur bedingt. Am Samstagnachmittag wurde der Wettkampf aus Sicherheitsgründen unterbrochen und erst wieder aufgenommen, nachdem 50 Schwimmer:innen das Stadionbad verlassen und das Winterwunderland vor der Halle betreten hatten. Erst danach bekamen die Aktiven Einlass, die frierend vor der Halle standen und schon wenig später um Plätze und Rekorde mitschwimmen wollten.

Der Veranstalter mit seinen zahlreichen Helfern war sichtlich bemüht um einen reibungslosen Ablauf. Dennoch waren es lange Wettkampftage mit großen Pausen zwischen den Starts und es kam wenig Meisterschaftsstimmung auf, zumal die Siegerehrungen fast unbemerkt im Keller stattfanden. Hinzukam, dass krankheitsbedingt Susanne Büning, Rebecca Höner, Dieter Rosenbaum und Medaillengarantin Tanja Kintrup leider fehlten und dadurch Staffeln abgemeldet werden mussten.

So hatten wir uns das nicht vorgestellt – und einiges wiederum doch, denn die anwesenden Münsteraner:innen machten das Beste aus der Situation. Einige von ihnen zeigten sich sogar gänzlich unbeeindruckt vom Trubel und lieferten in bekannter Manier. Besondere Nervenstärke bewies Mareike Ehring (Jahrgang 2001) mit zwei Titeln über 50m und 100m Schmetterling. Zudem trug sie maßgeblich zur Goldmedaille der 4x50m Lagenstaffel weiblich (Sonja Wistuba, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Anika Brinkmann) und zur Bronzemedaille der 4x50m Lagen Mixedstaffel (Tom Schöpe, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Alexander Bergenthal) bei. Neben den Staffelerfolgen freute sich Inga Brüggenhorst (Jahrgang 1996) über ihren dritten Platz über 50m Brust (0:33,18 Minuten). Gesa Gronert (Jahrgang 1970) kämpfte sich angeschlagen zu Bronze über 100m Schmetterling. Die 60jährige Sandra Willeboordse hätte sich nach goldglänzendem Beginn am Freitag über 200m Lagen (3:00,63 Minuten) an den zwei Folgetagen zur Mehrkampfmeisterin (Gesamtwertung aller 50m Strecken sowie 100m Lagen) krönen können. Leider passierte ihr über 100m Lagen an der zugegebenermaßen anspruchsvollen Wende von Rücken auf Brust ein Missgeschick und sie wurde disqualifiziert. Damit war auch die Hoffnung auf den sicheren Sieg in der Mehrkampfwertung dahin. Sandra bewies Moral und befreite sich von ihrer Enttäuschung mit pfeilgeschwinden 0:30,68 Minuten über 50m Freistil. Was zunächst als neuer Deutscher Mastersrekord gefeiert wurde, war letztlich „nur“ ein weiterer Titel in der Altersklasse 60, da Sandra als Amerikanerin mit niederländischen Wurzeln keinen deutschen Pass hat. Über 50m Schmetterling gelang ihr in 0:34,43 Sekunden ein weiterer Coup als Zweite in der AK 60. Das ihm eigene und nicht zuletzt durch die Erfolge bei der Masters EM gestärkte, ruhige Selbstbewusstsein verhalf Herbert Kissenkötter (Jahrgang 1953) zum souveränen Sieg in der Mehrkampfwertung der AK 70. Bei allen fünf Starts schwamm er Saisonbestzeiten und sicherte sich drei Mal Bronze über 50m Brust, 50m Schmetterling und 100m Lagen.

Auch ohne Einzelmedaille zufrieden kehrten Lina Bundsinskiene (Jahrgang 1980) und Ruta Weidenhaupt (Jahrgang 1976) aus Niedersachsens Landeshauptstadt zurück. Beide schwammen persönliche Bestzeiten über 50m Brust in 0:40,42 Minuten bzw. 0:43,09 Minuten. Auch Marcel Berendonk (Jahrgang 1990) schwamm zwei Saisonbestzeiten über 50m Schmetterling und 50m Freistil. Sonja Wistuba landete mit einer guten Zeit über 100m Rücken (1:18,23 Minuten) wie so oft auf dem vierten Platz in der AK 40, verließ die Halle aber freudestrahlend mit der Staffelgoldmedaille sowie schönen Begegnungen und guten Gesprächen mit alten und neuen Weggefährten im Gepäck. Überhaupt war es trotz oder gerade wegen der Rahmenbedingungen ein tolles Teamevent. Alle Münsteraner Masters waren füreinander da, ob zum Jubeln bei erfolgreichen Rennen, zum Aufbauen nach Missgeschicken oder zum Helfen bei organisatorischen Hürden.

Drei Medaillen für Herbert Kissenkötter bei den Schwimm-Europameisterschaften der Masters

Herbert Kissenkötter von der SG Schwimmen Münster nahm erfolgreich an den European Masters Short Course Swimming Championships teil, die vom 19. bis 25. November 2023 im beeindruckenden Hallenbadkomplex Piscinas Olimpicus Funchal auf Madeira stattfanden. Bei dieser ersten Masters-Europameisterschaft auf der 25m-Bahn belegte er über 50m Brust den zweiten und über 50m Schmetterling sowie 100m Brust jeweils den dritten Platz in seiner Altersklasse J (70-74 Jahre). Hinzu kamen zwei vierte Plätze über 200 m Brust und 100 m Lagen.

Für die Veranstaltung waren 967 Teilnehmer:innen aus 33 Ländern (auch Ukraine und Israel) und 447 Vereine mit knapp 3.000 Starts gemeldet. Mit den drei Medaillen belegte die SG Schwimmen Münster in der offiziellen Medaillenstatistik Platz 163. Auf der teils mit ehemaligen Profis hochkarätig besetzten Veranstaltung wurden acht Welt- und zehn Europarekorde aufgestellt, allen voran durch den 41-jährigen Italiener Filippo Magnini, der neue Bestzeiten über 50 m Freistil (0:22,39 Minuten), 100 m Freistil (0:48,68 Minuten) und 50 m Brust (0:27,68 Minuten) setzte.

Die Stimmung bei den Teilnehmer:innen war gut und sie wurden von begeisterten Zuschauer:innen zu besonderen Leistungen angespornt. Umjubelt waren nicht nur die Schnellsten, sondern auch die ältesten Schwimmer:innen, wie ein 81-jähriger Athlet aus Italien, der für die 200m Schmetterling über sechs Minuten benötigte und bei dem jeder Armzug lautstark von der Tribüne aus unterstützt wurde. Älteste Teilnehmerin der Veranstaltung war mit 89 Jahren die gebürtige Münsteranerin Maren Piskora von der SSG Neptun Germering, die in ihrer Kindheit im Zoobad und Freibad Sudmühle schwimmen war, aber erst mit über 50 Jahren den Wettkampfsport für sich entdeckt hat.

Eine organisatorische Besonderheit waren die mehrfachen Änderungen der Startlisten, so dass man erst am jeweiligen Vortag über die konkrete Zusammensetzung der einzelnen Läufe und die zeitliche Planung digital informiert wurde. Die Läufe waren zuerst nur nach Meldezeiten  zusammengesetzt worden, später wurde die Laufeinteilung nach Altersklassen vorgenommen und noch später Läufe mit geringer Teilnehmerzahl zusammengefasst, so dass mancher Wettbewerb mit Lauf 2 oder 3 begann. Ein Novum war sicherlich auch, dass sich nach Ausfall des Freiwasserwettbewerbs über 1,5 km aufgrund zu hohen Wellengangs die betroffenen Schwimmer nachträglich für einen beliebigen noch ausstehenden Poolwettbewerb ummelden konnten. Auch Herbert hatte dadurch einen zusätzlichen Konkurrenten über 50m Schmetterling hinzubekommen.

Schon am kommenden Wochenende (02./03.12.2023) geht es für den schnellen Münsteraner gemeinsam mit seinem Team weiter bei den Deutschen Kurzbahn Meisterschaften der Masters in Hannover. Er wird dort beim sogenannten kleinen Mehrkampf antreten (alle 50m Strecken sowie 100m Lagen) und hofft auf weitere Medaillen.

Bronze für Münster

Am vergangenen Samstag, 23.09.2023 beim NRW-Landesentscheid der Mastersschwimmer war die SGS Münster mit zwei Mannschaften am Start, was sich durch krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle als Herausforderung erwies. Aber dank des Teamgeists und der Bereitschaft einiger Schwimmer, auch ungeliebte Strecken wie 400m Lagen oder 200m Schmetterling zu schwimmen, konnten alle Starts besetzt werden.

Die Stimmung vor Ort war super und die SGS wurde als Gastgeber sehr gelobt. Die Hausherren konnten angesichts des außerordentlichen Engagements von Vorstand und Familien gute Bedingungen bieten. Münsters 1. Mannschaft belegte hinter der wie immer starken SG Dortmund (17.602 Punkte) und der SG Wuppertal (17.233), die sich mit der amtierenden Weltrekordinhaberin und vierfachen Altersklassenweltmeisterin Claudia Thielemann verstärkt hatte, Platz 3 mit 17.076 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der dritte Platz gehalten werden; dieses Mal sogar mit 120 Punkten mehr als 2022 (16.956)

Erfolgreichste Punktesammler der SGS Münster waren Mareike Ehring (Jg. 2001) mit 918 Punkten über 50m Schmetterling in 0:28,66 Minuten, Inga Brüggenhorst (Jg. 1996) mit 855 über 100m Brust, Tanja Kintrup (Jg. 1973) mit 770 Punkten über 200m Freistil und Alexander Bergenthal (Jg. 80) mit 760 Punkten über 100m Freistil. Stefan Schneider (Jg. 1993) erreichte bei seinem ersten Masterswettkampf über seine Paradestrecke 200m Schmetterling 775 Punkte. Beim Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen der Masters (DMSM) zählt ausschließlich das Gesamtergebnis des Teams. Für die 1. Mannschaft starteten: Alexander Bergenthal, Inga Brüggenhorst, Mareike Ehring, Gesa Gronert, Tanja Kintrup, Herbert Kissenkötter, Laura Remke, Mohamed Saleh, Stefan Schneider und Tom Schöpe.

Die 2. Mannschaft der SGS Münster belegte den 12. Platz. Hier stachen punktemäßig Sonja Wistuba (Jg. 80) mit 638 Punkten über 200m Rücken und Rebecca Höner (Jg. 2000) mit 601 Punkten über 400m Freistil heraus. Die ungeliebten, weil sehr anstrengenden 200m Schmetterling schwamm Felix Reimann (Jg. 2000) und Rebecca Stewing (Jg. 1994) die ebenfalls sehr herausfordernden 400m Lagen. Das schafft man nur mit entsprechender Kondition und Schwimmtechnik. Außer den vier genannten Schwimmern zeigten Marcel Berendonk, Susanne Büning, Eva Luttrup, Dieter Rosenbaum, Marius Stelzer und Ruta Weidenhaupt vollen Einsatz für ihr Team.

In den nächsten Wochen finden die DMS Masters Vorkämpfe der anderen Bundesländer statt. Ob die SGS Münster zu den 18 besten Mannschaften gehören wird, die sich für das Bundesfinale am 04.11.2023 in Heidelberg qualifizieren, wird in jedem Fall eine knappe Entscheidung. Da im November drei Leistungsträger fehlen werden, ist noch sicher, ob die Münsteraner Masters bei einer Qualifikation dort starten werden.

SGS Münster Masters

Elite der NRW Masters in Münster

Nachdem am 09./10.09.2023 die Münsteraner Sprintertage stattfanden und sich Athleten sowie Trainer ein Bild über die Form in der noch jungen Saison machen konnten, wird die SGS am Samstag, 23.09.2023 ab 10.30 Uhr erstmalig den NRW-Landesentscheid des Deutschen Mannschaftswettbewerbs Schwimmen der Masters (DMSM) im Stadtbad Mitte ausrichten.

Zu den Masters gehört man im Schwimmen schon ab der Altersklasse 20. Somit werden sich am Samstag Athleten ab dem Jahrgang 2003 bis hin zum 80-jährigen Bernd Kramer von der SG Essen, dem ältesten Teilnehmer der Veranstaltung, im Hallenbad an der Promenade tummeln. Das Mastersschwimmen boomt in Münster, so dass trotz mehrerer Ausfälle sogar zwei Teams unter der Leitung von Susanne Rellensmann an den Start gehen werden. Mit dabei sind die amtierende Vizeweltmeisterin über 50m und 100 Brust, Inga Brüggenhorst (Jg. 1996, TSV Handorf), der frischgebackene Europameister und –rekordhalter über 200m Hindernisschwimmen, Alexander Bergenthal (Jg. 1980, TuS Hiltrup), sowie der 70-jährige, dreifache Deutsche Masters Meister Herbert Kissenkötter (TuS Hiltrup). Auch die zweifache Deutsche Masters Gewinnerin Tanja Kintrup (AK50/TuS Hiltrup) wird es sich nicht nehmen lassen, ihr Team bei diesem besonderen Event zu unterstützen.

Die DMS sind in ihrer Art einzigartig im Schwimmkalender. Insgesamt 24 Wettkämpfe sind an diesem Tag zu absolvieren und die 14 teilnehmenden Vereine können selbst entscheiden welche/r Sportler/in die Strecke schwimmen wird.

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